Rollerfahrer mit mangelnder Schutzbekleidung
Gemäss der Schweizerischen Fachstelle für Zweiradfragen ist die Hälfte der Rollerfahrer mit ungenügener Schutzbekleidung unterwegs. Mit fatalen Folgen bei einem allfälligen Sturz oder einer Kollision.
Nur mal schnell um die nächste Ecke flitzen, ins Büro, zum Einkauf oder zur Schule – Rollerfahrer sind in der Regel auf Kurzstrecken unterwegs und schätzen die Alltagstauglichkeit ihres Gefährtes. Viele von ihnen pilotieren Ihren Scooter aber nach dem Motto „Kurze Distanz = weniger Gefahren“ und verzichten – im Gegensatz zu den Töfffahrern – auf eine optimale Ausrüstung. Die Verlockung, bei Kurzdistanz-Fahrten und warmen Temperaturen auf Handschuhe, Jacke und feste Schuhe zu verzichten und nur mit Helm, T-Shirt und Shorts auf den Scooter zu steigen, ist gross, kann aber fatale Folgen haben. Schon bei geringen Geschwindigkeiten kann ein Sturz zu bösen Hand-, Knie- und Fussverletzungen führen.
Ein Muss: Handschuhe und feste Schuhe
Flip-Flops, nackte Hände und kurze Hose sind beim Rollerfahren ein absolutes „No-Go“. Auch für kürzeste Distanzen sollten immer feste Schuhe, Lederhandschuhe, Jacke und lange Hose getragen werden. Bestmöglichen Schutz bieten speziell für RollerfahrerInnen entwickelte Scooter-Jacken und -Hosen aus widerstandsfähigem Goretex- oder anderem Textil-Material.
Ganz wichtig: Augen schützen!
Im Stadtverkehr wird aus Temperatur- und Sichtfeldgründen oft mit geöffnetem Visier gefahren. Aufgewirbelte Staubpartikel und Insekten können dabei zu lästigen und schmerzhaften Beeinträchtigungen oder gar Verletzungen führen. Eine gute Sonnenbrille schützt die Augen und erhöht beim Fahren mit offenem Visier den Fahrkomfort.
Nieren schützen heisst auch stützen!
Ein straff um Bauch und Nierenpartie gelegter Nierengurt schützt nicht nur die Nieren vor Zugluft sondern stützt auch den Oberkörper, was vor allem bei längeren Fahrten ein entspannteres Fahren ermöglicht.
Die wichtigsten Bekleidungstipps:
- Helm (gesetzlich vorgeschrieben), Lederhandschuhe und feste Schuhe sind ein Muss!
- Leder- oder Textil-Jacke/Hose bieten wenig Luftwiderstand, guten Tragkomfort und besten Schutz bei einem evtl. Sturz. Optimal: mit eingearbeiteten Protektoren.
- Helm: Helmpolster muss satt an Backen/Kieferpartie anliegen, der Verschluss leicht zu bedienen sein. Dunkle Helmfarbe = höhere Innentemperatur bei Sonnenstrahlung. Fiberglass-, Carbon- oder Kevlar-Integralhelme bieten den besten Schutz, sind aber teurer als Polycarbonat-Helme. Visier: Getönte Visiere eignen sich nicht für Nachtfahrten. Jethelme sind angenehm zu tragen, aber nur für Kurzstrecken und geringe Geschwindigkeiten zu empfehlen. Sie sind weniger sicher als Vollvisierhelme.
- Nierengurt: Stützt den Oberkörper und schützt die Nieren vor Zugluft.
- Schuhe: Wenn schon Turnschuhe, dann wenigstens feste, knöchelhohe Ausführung. Viel besser: Knöchelhohe Scooter-Schuhe!
- Sonnenbrille: Schützt nicht nur gegen Sonnenblendung, sondern bei geöffnetem Visier auch gegen Staubpartikel, Insekten und Zugluft-Entzündungen